Heute zeige ich Schritt für Schritt, wie ein Depotübertrag von der comdirect zur ING funktioniert. Einige von euch wissen vielleicht, dass ich mein erstes Depot bereits 2011 bei der comdirect eröffnet habe. Inzwischen möchte ich meine Struktur etwas vereinfachen und künftig mein reines ETF-Depot bei der ING führen. Die Voraussetzung dafür ist, dass der jeweilige ETF dort als gebührenfreier Wertpapier-Sparplan verfügbar ist. Da der Franklin FTSE India ETF inzwischen bei der ING* angeboten wird und ich diesen bislang bei der comdirect halte, nutze ich die Gelegenheit und dokumentiere in diesem Beitrag, wie der Depotübertrag Schritt für Schritt funktioniert.
💡Dieser Artikel ist Teil der Schritt-für-Schritt Anleitungen zum Thema Depotübertrag. Nach und nach erstelle ich hier Leitfäden für alle gängigen Depotanbieter, um den Übertrag möglichst verständlich und anschaulich darzustellen.
Schritt 1: Depotnummer & BLZ bei comdirect
Direkt im Login bei comdirect siehst du deine Depotnummer und kannst sie hier kopieren.
In Vorbereitung auf die später benötigten Infos, solltest du dir am Besten jetzt auch gleich über das Menü „Verwaltung„, „Meine Daten“ deine Bankleitzahl bei comdirect notieren. Die comdirect hat mehrere verschiedene BLZ, um später den Depotwechsel zu starten, benötigst du deine eindeutige Nummer.
Schritt 2: Login bei ING
Jetzt kannst du dich bei der ING einloggen und mit dem Übertrag beginnen. Über „Einstellungen“ gelangst du direkt zum Menü für den Depotübertrag.
Hier findest du dann im Bereich „Produkteinstellungen“ die Option „Depotüberträge„.
Hast du mehrere Depots bei der ING, kannst du an dieser Stelle auswählen, auf welches Depot die Wertpapiere übertragen werden sollen. Eine Anleitung zu diesem Thema findest du hier: Zweitdepot bei ING.
Da der Übertrag von comdirect zur ING* stattfinden soll, ist hier die Option Depoteinzug zu wählen.
Nun erscheint noch ein Infofenster zu einigen Sonderfällen, wie dem Übertrag von Bruchstücken.
Mit einem Klick auf „Weiter“ geht es dann zur Eingabemaske für den Depotwechsel.
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Depotwechsel der ING startet
Jetzt werden die Infos der abgebenden Bank, hier comdirect, benötigt.
Da es für die comdirect mehrere mögliche Bankleitzahlen gibt, hilft dir nun die Info vom Anfang des Artikels.
Wenn alle Felder korrekt ausgefüllt sind, kannst du mit einem Klick auf „Übernehmen“ fortfahren.
Art des Übertrags
Im nächsten Schritt wird abgefragt, welche Art von Depotübertrag du durchführen möchtest. Du wählst hier also aus, auf wessen Depot die Wertpapiere übertragen werden sollen, zum Beispiel auf dein eigenes Depot, auf das Depot eines Ehepartners im Rahmen einer Schenkung, auf ein Nachlassdepot im Erbfall oder auf das Depot einer dritten Person. Je nach Auswahl unterscheiden sich die steuerlichen Folgen.
Da ich meinen ETF von meinem eigenen comdirect Depot auf mein eigenes ING Depot übertragen möchte, wähle ich also den ersten Punkt: Übertragung auf eigenes Depot.
Nun werden die Informationen zum Depotinhaber (Name, Geburtsdatum, Anschrift), also in diesem Fall mir, abgefragt. Hier sind meine Daten bereits vorausgefüllt und es geht direkt weiter.
Wertpapiere für den Übertrag auswählen
Da ich nur meine ETF-Position übertragen möchte, trage ich sie entsprechend mit ISIN und Stückzahl ein, wie sie in meinem comdirect Depot steht:
Ich möchte nur diese ETF-Position übertragen, also wähle ich die Option „Nur einen Teil der Wertpapiere“ und trage alles entsprechend ein.
Auftrag unterschreiben und abschließen
Zum Abschluss wird das Formular digital unterschrieben, entweder per Smartphone/Tablet oder direkt am PC. Optional kannst du außerdem noch deine E-Mail-Adresse hinterlegen, um eine Bestätigung zum Ablauf des Depotübertrags zu erhalten. Wenn alles korrekt ist, kannst du die ING* beauftragen, das ausgefüllte Formular direkt an die abgebende Bank zu senden, und den Antrag abschließend einreichen.
Fertig!
Nun bin ich gespannt, ob meine Unterschrift akzeptiert wird, wie lange der Depotübertrag dauern wird (Start am 09.10.2025) und ob mein Einstandskurs richtig übermittelt wird. Ich halte euch auf dem Laufenden. 🤗
Update am 16.10.2025
In meiner Postbox habe ich nun ein Dokument zum Übertrag erhalten:
Die Position wird auch bereits im Depot geführt, die Einstandskurse fehlen aktuell noch.
Update am 20.10.2025: Die Einstandskurse sind nun ebenfalls hinterlegt worden.
Gebühr Depotübertrag
Nachdem der Übertrag erfolgt ist, hat die comdirect außerdem noch eine Gebühr von 2,38 € für den Übertrag einbehalten.
Eine Diskussion zu diesem Thema findet man beispielsweise hier: Spesen der Lagerstelle bei Depotübertrag – Was ist das und wieso fallen diese nur bei comdirect an?
Warum sich Einstandskurse nach Depotübertrag leicht unterscheiden können
Broker arbeiten mit unterschiedlichen Rundungsregeln und Detailtiefen. Während einige Anbieter den Einstandswert nur auf wenige Nachkommastellen anzeigen oder ihn intern auf- bzw. abrunden, übernehmen andere ihn mit voller Nachkommengenauigkeit aus dem Übertragungsdokument.
Ein Beispiel aus diesem Übertrag: Wird ein ursprünglicher Einstandswert mit sechs Nachkommastellen übertragen, kann im Ziel-Depot ein Kurs von 27,195556 € pro Anteil erscheinen, obwohl das Alt-Depot in der Übersicht nur 27,187 € zeigte. Multipliziert man solche kleinen Differenzen mit der Anzahl der Anteile, ergeben sich sichtbare, aber unkritische Abweichungen.
- Steuerlich ist der vom abgebenden Broker übermittelte „Übernahmewert“ relevant.
- Beim Depotübertrag werden die steuerlich relevanten Anschaffungsdaten (auch „Erwerbsdaten“ genannt) elektronisch übermittelt. Dieser Wert ist der Referenzpunkt für eine spätere Steuerberechnung, nicht die gerundete Darstellung, die dir im Frontend angezeigt wird.
- Rundungsanzeige ≠ Steuergrundlage.
- Die sichtbare Zahl im Interface (27,187 vs. 27,195556) ist nur die Darstellung. Intern wird beim Broker mit dem vollständigen, übermittelten Anschaffungswert gerechnet.
- Differenzen durch Rundung sind sozusagen vorgesehen.
- Die unterschiedlichen Darstellungsformen sind „erlaubt“, solange die originalen Steuerdaten und Anschaffungskosten sauber übernommen wurden, gilt das i.d.R. als korrekt.
Meine eigenen Accounts sind hier verlinkt, darüber hinaus habe ich keine. ⚠️ Passt hier immer auf, auch bei TikTok, WhatsApp und anderen Plattformen gibt es häufig Fake Accounts, die meine Inhalte duplizieren und euch teilweise sogar aktiv anschreiben.
📀 Disclaimer: Das Investieren in Wertpapiere ist mit Risiken verbunden. Ihr handelt immer auf eure eigene Verantwortung! Bitte betreibt dabei immer eure eigene Recherche. Das gilt sowohl für Gebühren, Kennzahlen als auch für die Qualität von Aktien, Anleihen, ETFs und sonstigen Wertpapieren. Die genannten Informationen oder Kennzahlen wurden nach bestem Wissen und Gewissen notiert. Dabei besteht keine Garantie auf Richtigkeit oder Aktualität der Daten. Die genannten Informationen stellen keine Anlageberatung, keine Anlageempfehlung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzprodukten dar. Es handelt sich zu keinem Zeitpunkt um eine Anlageberatung, Empfehlung, Steuerberatung oder sonstige fachliche Beratung.
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Hallo Lisa, wieso machst Du die Übertragung von der aufnehmenden Bank ING aus? Geht einfach bei der comdirect direkt. Einen Wertpapierübertrag kann man direkt aus dem OnlineBanking starten. Somit spart man sich die Beauftragung durch die aufnehmende Bank, was etwas mehr Zeit kostet.
Hi Carsten, das wusste ich gar nicht – danke für den Tipp! 🙏
@Carsten Danke für den Hinweis. Elegante Lösung auch für einzelne Wertpapierpositionen. Hatte ich nicht auf dem Schrirm.
Bei traderepublic wird das zum Beispiel nicht mehr akzeptiert. Also der Depotübertrag erfolgt auch hier von der abgebenden Bank was ich auch für die geschicktere Variante halte da ich dann davon ausgehe das die Einstandskurse mitgegeben werden. Habe selbst vor einer Woche einen Teilübertrag angestoßen und 3 Tage später waren die drei französischen Werte mit Einstandskurs bei der 1822. Beim ersten Übertrag vor 1 Jahr hat es 10!! Monate und viel Schriftverkehr mit der Traderepublic gekostet damit sie die Einstandskurse an die 1822 übermittelt haben deswegen rate ich auch von dem Neobroker ab mittlerweile da kein Support vorhanden.
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„Spannend“ sind die Einstandkurse, die comdirect der ING mitteilt. Wenn man über Jahre monatlich gespart hat, wird man es selber nicht dokumentiert haben. Sofern dann comdirect falsche Angaben macht, darf man bei ING mehr versteuern.
Falls man doch die Buchführung mitgeführt hat und die Werte falsch sind, darf man zwischen beiden Häusern herumstreiten, wie und durch wen es korrigiert werden soll. Diese Angaben werden bei solchen Artikeln nie geprüft/getestet. Leider.
Hi Minerva, auch das werde ich hier festhalten, sobald der Übertrag abgeschlossen ist.