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Finanzbildung-in-Deutschland

Welche Änderungen bräuchte es für eine bessere Finanzbildung in Deutschland?

Lisa Osada (Aktiengram.de)
Letzte Aktualisierung:

Im Rahmen des diesjährigen comdirect finanzblog awards findet wieder eine Blogparade statt. Die im Titel gestellte Frage bietet viel Raum für Ideen und ich möchte in diesem Beitrag einige meiner Gedanken dazu teilen. Es hat mich eine Weile beschäftigt, welche Ansätze hier sinnvoll sein könnten.

Sollen Finanzcoachings oder -kurse gefördert werden? Aber wie stellt man sicher, dass die „Coaches“ seriös sind und keine überhöhten Preise verlangen? Sollte es ein Schulfach „Finanzen“ geben? Das wäre sicher eine tolle Sache! Aber wer bildet die Lehrer dafür aus und sind diese überhaupt bereit dazu? Stattdessen sind mir ein paar andere Ideen in den Sinn gekommen, die vielleicht etwas pragmatischer, aber gerade deshalb womöglich auch schneller umsetzbar sind. Was übrigens nicht heißt, dass ich es nicht absolut begrüßen würde, wenn Finanzen und ein Verständnis für den Umgang mit Geld bereits in den Schulen einen Platz finden würden.

Wir Deutschen lieben es, Steuern zu sparen. Warum also nicht die persönliche Steuersituation als Hebel für eine indirekte finanzielle Bildung oder gar als erste Motivation nutzen? In vielen Medien liest man immer wieder vom „Hochsteuerland Deutschland“. Könnte man dieses Image nicht bewusst nutzen, um attraktive Lösungsansätze zu entwickeln?

Steuerbonus für persönliches Sparen und Investieren

Sparen hat in Deutschland Tradition, aber die Art und Weise, wie gespart wird, ist nicht immer effizient. Wie wäre es, die Bevölkerung durch steuerliche Anreize zu motivieren, langfristig klug zu sparen? Der Staat könnte hierbei etwa Sparpläne mit ETFs fördern, die auf langfristige finanzielle Stabilität abzielen.

Ein Beispiel für eine mögliche Umsetzung: Wer über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren konsequent einen ETF-Sparplan oder eine private Altersvorsorge betreibt, erhält dafür einen jährlichen Steuerbonus. Der Bonus ist gestaffelt: Je länger man dabei bleibt, desto höher fällt der Steuervorteil aus. Bei fünf Jahren sind es zum Beispiel 5 Prozent, bei zehn Jahren bis zu 10 Prozent. Bei 30 Jahren und 30 Prozent könnte er gedeckelt werden. Der Staat kann zudem bestimmte Sparpläne besonders fördern, etwa solche, die in einen breit gestreuten Korb von Aktien aus der ganzen Welt investieren.

Damit würde das Sparen nicht nur attraktiver, sondern auch langfristig belohnt. Und wer weiß – wenn das Sparen zur Routine geworden ist, sind die Menschen vielleicht auch eher bereit, sich intensiver mit dem Thema Geldanlage zu beschäftigen. Je länger man diesen Plan verfolgt, desto höher könnte die steuerliche Förderung ausfallen. Dadurch würde ein direkter Anreiz geschaffen, langfristig zu sparen und sich verstärkt mit verschiedenen Anlageformen auseinanderzusetzen.

Steuerfreibetrag zum Mitnehmen: Gleicher Start für alle

Aus meiner eigenen Geschichte weiß ich heute, wie glücklich ich mich schätzen kann, dass ich damals durch meine Berufsausbildung und das Mitarbeiteraktienprogramm meines Arbeitgebers bereits mit 19 Jahren die ersten Schritte zum Thema Geldanlage, Aktien und Finanzen gemacht habe. In meinem privaten Umfeld war das nie ein Thema und vielmehr negativ besetzt. Wie könnte man eine solche „Ausgangssituation“, die für viele sicher auch heute noch der Normalfall ist, verbessern?

Eine Überlegung, die ich dazu hatte, ist, den jährlichen Steuerfreibetrag von derzeit 1.000 Euro pro Jahr flexibler zu gestalten. Statt den Betrag nur einmal im Jahr nutzen zu können, könnte man ihn „mitnehmen“ oder ansparen, sodass er sich über die Jahre ansammelt. Ein junger Mensch, der mit 18 Jahren ins Berufsleben einsteigt, hätte dann bereits einen Freibetrag von 18.000 Euro, den er in den ersten Berufsjahren ausschöpfen könnte.

Gerade für junge Menschen, die aus einem Elternhaus kommen, in dem finanzielle Bildung und Förderung kein Selbstläufer sind, wäre das ein klarer Pluspunkt. Denn oft verpufft der Freibetrag in jungen Jahren ungenutzt, sei es aufgrund geringen Einkommens oder fehlender Anlagemöglichkeiten – man „verliert“ also keine Zeit mehr, da der Freibetrag nicht jedes Jahr ungenutzt verfällt, ohne dass man überhaupt von seiner Existenz weiß. Auch hat man keinen Nachteil gegenüber seinen Altersgenossen, deren Eltern schon bei der Geburt ein Juniordepot für sie eingerichtet und kräftig für sie investiert haben.

Mit einem angesparten Freibetrag hätten junge Erwachsene einen echten finanziellen Spielraum, um etwa in die eigene Vorsorge zu investieren oder erste Schritte an der Börse zu machen. Damit würde der Einstieg in das wirtschaftliche und finanzielle Erwachsenenleben spürbar erleichtert und die ungleiche Ausgangslage für diejenigen abgemildert, die ohne ein finanziell gebildetes Umfeld aufwachsen. Dieser Ansatz wäre nicht nur gerechter, sondern auch ein wirksames Mittel, um frühzeitig finanzielles Bewusstsein und Eigenverantwortung zu fördern – und zwar ohne den Druck, den jährlichen Freibetrag sofort nutzen zu müssen. Und das Wichtigste: Es wäre extrem einfach in der Umsetzung!

Fazit

Finanzbildung ist der Schlüssel zu nachhaltigem persönlichen Wohlstand – das ist für dich und mich wahrscheinlich keine neue Erkenntnis. Dennoch scheuen viele Menschen davor zurück, sich umfassend mit finanziellen Themen auseinanderzusetzen. Dabei wäre es von großer Bedeutung, schon früh zu lernen, wie man mit Geld umgeht, wie man spart und vor allem auch investiert. Der Weg zu mehr Finanzkompetenz muss aber nicht trocken und mühsam sein. Es braucht frische Anreize und pfiffige Ideen – und Steuern sparen ist in meinen Augen ein Anreiz, der in Deutschland besonders gut funktioniert.

Welche Änderungen bräuchte es für eine bessere Finanzbildung in Deutschland? Dieser Artikel ist Teil der Blogparade für den comdirect finanzblog award 2024. 🏆 #fba24

Nun bin ich gespannt auf eure Gedanken zu diesem Thema. Welche Ansätze fallen dir dazu ein? Was müsste sich für eine bessere Finanzbildung in Deutschland ändern?

Aktiengram auf Social Media
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6 Gedanken zu „Welche Änderungen bräuchte es für eine bessere Finanzbildung in Deutschland?“

  1. Hallo Lisa, ich finde die Idee erfrischend, hier mal nicht nur zu meckern wie schlecht doch alles ist in DE. Aber zu deinen Vorschlägen muss man leider auch sagen, dass es in Köpfen von Staat und Politik nicht einmal weit verbreitet ist, wie sinnvoll langfristige Geldanlage wäre. Viele Denken ja hier tatsächlich im Jahr 2024 noch immer, dass die Börse ein Casino sei.

    Die Idee mit dem Steuerfreibetrag zum Mitnehmen finde ich klasse!

    Schönes Wochenende

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  2. Hallo Lisa,

    ein Fach finanzielle Bildung gehört eigentlich in die Schule. Aber du hast die Probleme dabei schon richtig aufgeführt. Sind Lehrer in ihrer Einstellung offen für diesen Ansatz des Sparens? Weit verbreitet ist doch die Meinung, dass Aktien und ETFs nur Zockerei sind. Was auch oft verkannt wird, ist, dass man mit Aktien nur verdienen kann über die Kurssteigerung. In Vergessenheit gerät hier der Effekt der Dividende über Jahrzehnte. Das kann zu einem gewaltigen Vermögenseffekt führen, wenn man den Schülern beibringt, dass Aktien sehr langfristig zu halten, sinnvoll ist.

    Über den steuerlichen Aspekt gibt es viele Wege, die zum Ziel führen könnten. Sei es der aufsparbare Freibetrag, wie du ihn schilderst, ein Freibetrag in größerer Höhe als er jetzt ist, Steuerfreiheit für Kursgewinne von Aktien und ETFs, wenn man sie sehr lange gehalten hat (zum Beispiel länger als 10 oder 15 Jahre), Steuerbonus für Sparpläne auf breit gestreute ETFs etc.
    Doch das alles kann erst umgesetzt werden, wenn Sparen und Vermögensaufbau politisch als Chance angesehen wird. Aktuell ist dem leider nicht so. Jeder, der Vermögen aufbaut wird derzeit eher als Bürger empfunden, den man noch mehr besteuern kann. Denn es muss ja auf „Teufel komm raus“ umverteilt werden. Es werden nicht die Aktiven belohnt, sondern die Passiven. Erst wenn sich diese Sicht politisch ändert, werden sich die Regeln ändern.

    Aber es ist nicht alles schlecht.

    Aktien und ETFs setzen sich in der Jugend nach und nach durch. Die Menschen beginnen, sich mehr damit zu beschäftigen, und das ist gut so. In der Schule wachsen kleine Pflänzchen der finanziellen Bildung durch Lehrkräfte, die für das Thema brennen und das ist ein guter Anfang. Schüler begeistert das Thema, wenn man ihnen das gut erklärt.
    Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden.
    Es ist also Licht am Horizont zu sehen. Bauen wir also Schritt für Schritt einfach weiter daran. Wenn wir unserer Demokratie als Staatsform nicht zugrunde richten, können wir auch irgendwann finanziell besser aufgestellte Bürger in diesem Land gewinnen.

    Beste Grüße
    🍀

    Antworten
  3. Hallo Lisa,

    ein sehr schöner Blogbeitrag. Wie du sehe auch ich das Thema Steuern als großen Hebel, um mehr Menschen für Kapitalanlagen zu begeistern.
    Sparpläne zum langfristigen Vermögensaufbau über Fonds mit einem globalen Portfolioansatz sollten steuerlich gefördert werden. Hier sollten aus meiner Sicht die Sparer je nach Einkommen unterschiedlich gefördert werden. Menschen mit sehr niedrigem Einkommen, die kaum Steuern zahlen, sollten z.B. über eine Art Negativsteuer sogar einen Zuschuss zu jedem investierten Euro erhalten. Menschen mit mittlerem Einkommen einen starken Steuerbonus und Menschen mit hohem Einkommen einen eher geringen Bonus, wenn überhaupt.
    Zum Thema Steuerfreibetrag hätte ich noch einen anderen Vorschlag. Aus meiner Sicht könnte man sogar die Kapitalertragssteuer erhöhen. Aber man sollte generell den Steuerfreibetrag so weit erhöhen, dass jeder ein mittleres Einkommen aus Kapital steuerfrei beziehen kann. Ein Beispiel wäre ein Freibetrag von 36.000 € pro Jahr, also 3.000 € pro Monat. Der Freibetrag sollte jährlich an die Inflationsrate angepasst werden. Die Steuern auf Kapitalerträge, die den Freibetrag übersteigen, könnten von 25% auf 40% angehoben werden. Man würde dann nur die Vermögenden besteuern, die mit einem Durchschnittseinkommen bereits eine Absicherung erreicht haben.

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  4. Hallo Lisa,

    danke für Deinen Blogeintrag, ich möchte hier nicht nur auf Änderungen eingehen sondern auch auf Euch, die Blogger und Finanzexperten, die ja schon unheimlich viel vermitteln.

    Ich möchte mal die Behauptung aufstellen, vielleicht einer von 100 Schulabgängern kennt Eure Bücher oder Channel. Wenn überhaupt, Im Freundeskreis meiner Tochter ist nicht eine/r von 10 dabei.

    Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass in die Abschlussjahrgänge/Jahre, unabhängig von der Schulform, ein Fach zur Finanzbildung eingeführt werden sollte. Dieses Fach sollte wichtige Themen des Alltags wie Versicherungen, Steuern und Rentenvorsorge abdecken.

    Allerdings sehe ich das aktuell als schwierig umsetzbar. Ein Grund dafür ist die fehlende Ausbildung der Lehrer in diesen Bereichen. Außerdem ist der Stundenplan bereits sehr voll. Doch es gäbe Alternativen, um finanzielle Bildung in den Unterricht zu integrieren, beispielsweise durch eine Erweiterung der Inhalte in Fächern wie Mathematik und Deutsch.

    Im „Deutschunterricht“ könnte man etwa Bücher oder Texte analysieren, die sich mit Finanzthemen beschäftigen, sowie Deines oder auch „das einzige Buch …“ von Thomas Kehl. So könnten die Schüler durch die Lektüre Wissen über finanzielle Themen aufbauen und dieses anschließend kritisch mit Aussagen anderer Autoren vergleichen.

    Im „Mathematikunterricht“ könnte man das Thema Zinseszins und Sparpläne einbringen. Matheaufgaben könnten sich auf ETFs oder Aktiensparen beziehen, inklusive Steuerfreibeträgen und Renditen. Zum Beispiel: „Peter spart 50 € monatlich in einen ETF mit einer durchschnittlichen Rendite von 6,5 % über 27 Jahre. Wie hoch ist die Auszahlung nach Steuern?“ Solche Aufgaben ließen sich noch komplexer gestalten, mit zusätzlich erhaltenen Dividenden, oder auch durch die Berücksichtigung unterschiedlicher Zinssätze oder Sparraten. Auch ein Vergleich von Bank- und ETF-Sparplänen könnte dabei nützlich sein, um die Auswirkungen von Gebühren auf die Ersparnisse zu zeigen. (Hier könnten die Banken als Lobby dann gegenreagieren.)

    Damit wären aber auch die Risiken, wie etwa die Gefahr von Abzocke durch unseriöse Anbieter, zu thematisieren. Hier könnten weiterführende Literatur oder Podcasts helfen, die Schüler über mögliche Risiken aufzuklären.

    Da Deutschland bei solchen Themen oft eher zögerlich agiert, könnte man eine Initiative starten, um das Thema in den Schulen voranzubringen. Finanzblogger könnten sich zusammentun, um eine Petition starten um so mehr Gehör zu finden. Durch ihre große Reichweite könnten sie einen wertvollen Beitrag leisten, eine Bewegung starten.

    Ein weiterer Ansatz wären **Projektwochen**, in denen Finanzthemen behandelt werden. Hier könnten externe Experten oder Finanzblogger in die Schulen kommen und praxisnahe Workshops anbieten. Der Knackpunkt ist allerdings die Ausbildung der Lehrer – hier könnten z.B. Blogger einspringen und durch Schulungen das notwendige Wissen vermitteln. Vielleicht auch mit der Unterstützung (Sponsoring) von Finanzzeitschriften / Scalable/ Trade Republic, Parquet, aber auch als Sponsoring durch Euren, wenn noch sowie bei Dir vorhandenen Arbeitgeber, der Dich/Euch z.B. für eine Projektwoche freistellt und Material druckt. Wenn nun der Arbeitgeber die lokale Sparkasse sein sollte, sehe ich hier nach Deinem Ansatz (jeder kann das selbst) einen Interessenkonflikt.

    „Finanzblogger und den o.g. Sponsoren, könnten erstmal eine eigene, geschlossene Community zur Finanzausbildung an Schulen gründen“. Diese Community könnte sich zusammenfinden, um Materialien, eine YouTube Finanzausbildungsserie entwickeln . Dabei wäre es wichtig, einen klaren inhaltlichen Plan zu erstellen, der an die Bedürfnisse der Schüler angepasst ist.

    Das kann auch fortlaufend wie bei den Podcasts passieren, die aber gezielt aufeinander aufbauen.

    Flyer und gezielte Aushänge an Schulen könnten auf eine „Finanzausbildungsserie“ hinweisen, die von Bloggern/Sponsoren unterstützt wird. Hier könnte man die Schulleitungen gezielt anschreiben mit der Bitte die Flyer zu drucken und auszulegen oder einen Flyer / Plakat am Schwarzen Brett aufzuhängen und von den Lehrern darauf hinweisen lassen.

    Natürlich kostet all das Zeit und Engagement. Viele Blogger, die sich mit solchen Themen beschäftigen, haben neben ihren Blogs , sowie Du“ noch einen Vollzeitjob. Ein solches Projekt müsste daher klein beginnen – zum Beispiel mit einem Pilotprojekt, bei dem nach Abschluss auch Umfragen durchgeführt werden, um Feedback von den Schülern zu bekommen und zu sehen, was gut funktioniert hat und was verbessert werden könnte.

    Ich bin der Meinung das seriöse Finanzexperten / Blogger die öffentlich auftreten, die Größte Reichweite auf Grund der Anzahl Ihrer Follower erzielen und eine Änderung bewirken können, sofern Ihr Euch mit gleichgesinnten zusammenschließt steckt da ein unheimliches Potential hinter.

    Soweit erstmal

    Viele Grüße

    Olaf

    Antworten
  5. Hallo Lisa,

    Hier noch ein Nachtrag.

    Es gibt in Hessen ein Experiment das nennt sich Fit for Life, ich würde behaupten wollen, sowas ähnliches bräuchte es als Fit for Finance in jeder Schule in jedem Bundesland.

    Bild Zeitung

    https://m.bild.de/regional/hessen/hessen-regional/fit-for-life-waschen-buegeln-und-steuererklaerung-jetzt-schulfach-87212066.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

    Kultusministerium

    https://kultus.hessen.de/presse/pressearchiv/kultusminister-lorz-besucht-das-wahlpflichtfach-fit-for-life-der-taunusschule-bad-camberg

    Das passt ein Stück zu meinen, oben genannten Ideen, jedoch bräuchten auch hier die Ministerien und die Schulen Unterstützung, vielleicht durch euch Blogger, Finanzexperten, Sponsoren

    Viele Grüße

    Olaf

    Antworten
  6. ich finde den Ansatz interessant. Und es macht auch Sinn, langfristiges Sparen staatlich zu fördern! Aber w auch der Staat will mit seinen satten Steuereinnahmen kräftig mitverdienen, um die Sozialstruktur Deutschlands zu finanzieren. Und daher machte ein Steuerbonus nur dann Sinn, wenn der Staat dadurch erhebliche Vorteile hat, zum Beispiel weil durch die Einführung eines bestimmen Steuerbonus die staatlichen Sozialausgaben stark reduziert werden können, weil die BürgerInnen sich finanziell eigenverantwortlich um ihren Wohlstand kümmern. Unser gegenwärtiges Umschichtungssystem ist ineffizient und produziert Armut. Das Anhäufen von Staatsschulden zu Lasten zukünftiger Generationen ist nicht haltbar. D.h. – etwas pikant formuliert – der Staat gibt Geld aus, welches nicht ihm gehört, sondern erst von nachfolgenden Generationen erwirtschaften werden muss.

    Ich bin selbst Lehrer an einer Berliner Schule. Und ich habe immer wieder versucht, das Thema „finanzielle Bildung“ im Rahmen des Rahmenlehrplans (RLP) zu integrieren. Das gelingt mir aber nur zum Teil, weil das Thema noch keinen eigenen Stellenwert zum Beispiel für das Fach politische Bildung in der Sek. 1 oder Wirtschaftswissenschaften in der Sek. 2 hat. Und ich glaube, daran wird sich auch in Zukunft wenig ändern. Woran das liegt? Bei den meisten KollegInnen an der Schule und in den Fachausschüssen des Bildungsministeriums ( MBJS ) stößt das Thema Geld und „finanzielle Bildung“ auf große Ablehnung. Viele meiner KollegInnen behandeln diese Themen eher aus einer antikapitalistischen Perspektive. So habe ich eine Kollegin, die mit ihren SchülerInnen das Thema Wirtschaftspolitik fast ausschließlich auf Grundlage irgendwelcher TAZ-Artikel behandelt. Die Kollegin hat keinen Schimmer von Wirtschaft und unterrichtet das Thema in einer Abi-Klasse, die nächstes Jahr die Schule verlassen wird. Das aber im Verlauf unserer Geschichte Kapitalismus für mehr Wohlstand und Frieden gesorgt hat, das blendet sie konsequent aus. Aus diesem Grund bleibt das Thema „finanzielle Bildung“ ausschließlich bei den Eltern hängen.

    Das monatliche Kindergeld meiner Tochter investiere ich seit ihrer Geburt in Aktien und anderen Wertpapieren. Wenn Sie größer ist, werde ich sie sukzessive an das Thema Finanzen heranführen. Mein Ziel ist, dass Geld so anzulegen, dass sie mit 18 Jahren ihre ersten 100 000 Euro hat und einen gesunden Umgang mit Finanzen erlernt. Dass auch die Schulbildung zukünftig ihren entsprechenden Beitrag durch die Anpassung der Lehrpläne in den jeweiligen Bundesländern leistet, daran zweifle ich stark.

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