Der BYD-Aktiensplit 2025 verlief für einige Anleger alles andere als reibungslos. Eigentlich sollte die Maßnahme nur die Stückzahl der Aktien verdreifachen und den Kurs entsprechend dritteln. Doch die Aufteilung in zwei getrennte Schritte, unterschiedliche steuerliche Bewertungen und teils lange Wartezeiten bei der Einbuchung sorgten bei vielen Anlegern für Ärger, Unsicherheit und in manchen Fällen sogar kurzzeitig für hohe Steuerabzüge.
Zu meinem ursprünglichen Artikel Mitte Juni sind inzwischen fast 160 Kommentare von Anlegern eingegangen, die ihre Situation und die Abwicklung durch die jeweiligen Broker beschreiben. Hier habe ich für euch einige Informationen, Probleme und Erfahrungen aus der Community zusammengefasst:
Was passierte bei dem Aktiensplit von BYD?
Zunächst wurden im Juni 12 neue Aktien je 10 alte Aktien aus Kapitalrücklagen eingebucht. (Steuerfrei und ohne größere Probleme.) Ende Juli folgte dann die zweite Tranche: 8 weitere Aktien je 10 alte Aktien, diesmal aus Gewinnrücklagen, die steuerlich wie eine Sachdividende behandelt werden können. In Summe entsprach das einer Verdreifachung der Stückzahl (Verhältnis 1:3) bei gleichzeitiger Drittelung des Kurses. Eigentlich ein rein technischer Vorgang, doch in der Praxis führte die Aufteilung in zwei Schritte, unterschiedliche steuerliche Auslegungen und teils lange Wartezeiten bei der Einbuchung zu Frust und Unsicherheit.
So war der Split eigentlich gedacht
- Schritt 1 (Juni 2025): 12 neue Aktien je 10 alte Aktien, aus Kapitalrücklagen, steuerfrei.
- Schritt 2 (ab 29. Juli 2025): 8 weitere Aktien je 10 alte Aktien, aus Gewinnrücklagen, steuerlich eigentlich wie eine Sachdividende zu behandeln.
- Gesamt: Wer vorher 10 Aktien hatte, besitzt danach 30, bei einem entsprechend gedrittelten Kurs.
- ISIN bleibt gleich, Unternehmenswert ändert sich nicht.
Was in der Praxis schiefgelaufen ist
1. Verspätete oder fehlende Einbuchungen
Einige Broker buchten die zweite Tranche (8 Aktien) erst Tage oder sogar Wochen später ein. → Das Problem: Anleger hatten zeitweise keinen Zugriff auf 2/3 ihrer Position, mitten in einer Phase mit deutlichen Kursbewegungen.
„Ich konnte 6 Wochen lang zwei Drittel meiner Aktien nicht handeln – und musste zusehen, wie der Kurs in dieser Zeit deutlich gefallen ist.“
„Bis heute fehlen die Bonusaktien. Auf Nachfrage bekam ich nur die Antwort, dass man selbst nicht wisse, wann sie eingebucht werden.“
2. Falsche Depotanzeigen
- Bei einigen Brokern wurde der durchschnittliche Kaufkurs nicht angepasst, was optisch hohe Buchverluste zeigte.
- Teilweise falsche Kurswerte oder fehlende Stückzahlen in der Anzeige.
„Im Depot sah es so aus, als hätte ich plötzlich einen riesigen Verlust, in Wirklichkeit stimmte der Gesamtwert aber. Nur die Darstellung war falsch.“
„Der Buy-In-Wert wurde nicht angepasst, wodurch das Depot plötzlich tiefrot war. Verkaufen wollte ich so natürlich nicht.“
3. Unterschiedliche Steuerpraxis
- Manche Broker zogen sofort Kapitalertragsteuer auf die 8 Bonusaktien vom Verrechnungskonto ab (teilweise im fünfstelligen Bereich).
- Andere buchten steuerneutral ein und verwiesen auf eine spätere Besteuerung beim Verkauf.
- Wieder andere nahmen erst Steuerabzüge vor und stornierten sie danach wieder.
Hier gingen die Erfahrungen am weitesten auseinander:
- Manche Anleger erhielten die 8 Bonusaktien aus Gewinnrücklagen steuerneutral eingebucht.
- Andere mussten sofort Kapitalertragsteuer zahlen, teils in erheblicher Höhe.
„Plötzlich wurde mir ein fünfstelliger Betrag an Kapitalertragsteuer abgezogen ohne dass ich überhaupt Aktien verkauft hatte.“
„Erst kam eine hohe Steuerbelastung, dann wurde alles wieder storniert und zurückgebucht. Warum das so lief, konnte mir niemand erklären.“
„Ich hatte zum Stichtag die Aktien im Depot und musste trotzdem aufpassen, dass genug Geld auf dem Verrechnungskonto war, sonst hätte der Broker automatisch Aktien verkauft, um die Steuer zu decken.“
Was kann man zukünftig beachten?
- Kommunikation ist alles: Bei internationalen Kapitalmaßnahmen können Abläufe dauern, die Broker müssen hier klarer informieren.
- Für alle Fälle, Liquidität im Verrechnungskonto: Gerade wenn Bonusaktien aus Gewinnrücklagen kommen, kann sofort Steuer fällig werden.
- Depotdarstellung mit Vorsicht genießen: Anzeigeprobleme sind nach Splits normal.
- Community nutzen: Erfahrungsberichte und der Austausch untereinander helfen, die Lage richtig einzuschätzen.
Wie hat euer Broker den BYD-Split abgewickelt? Gab es Steuerabzug, Gebühren oder Probleme? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Unternehmensprofil BYD
Die BYD Company Limited ist mit ihren Tochtergesellschaften in der Forschung, Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von Automobilen und verwandten Produkten in der Volksrepublik China und international tätig. Das Unternehmen ist in drei Segmenten tätig: 1. wiederaufladbare Batterien und Photovoltaikprodukte, 2. Komponenten für Mobiltelefone, Montageservice und andere Produkte sowie 3. Automobile und verwandte Produkte. Es bietet verbrennungsmotorische, hybride und batterieelektrische Personenkraftwagen, Busse und Taxis, Logistik-, Bau- und Sanitärfahrzeuge sowie Fahrzeuge für den Lager-, Hafen-, Flughafen- und Bergbaubereich an.
Es produziert und vertreibt Lithium-Ionen- und Nickel-Batterien, Photovoltaik-Produkte und Eisen-Batterien, vor allem für Mobiltelefone, Elektrowerkzeuge und andere tragbare elektronische Geräte, sowie Handy-Komponenten wie Gehäuse und elektronische Komponenten, medizinische Schutzprodukte, Autos und autobezogene Formen und Komponenten. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Montage- sowie Leasing- und After-Sales-Dienstleistungen für Autos an. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Ausrüstung für den Schienenverkehr, Solarbatterien und -anlagen sowie Dienstleistungen für den städtischen Schienenverkehr an. Das Unternehmen wurde 1995 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Shenzhen, China.
Meine eigenen Accounts sind hier verlinkt, darüber hinaus habe ich keine. ⚠️ Passt hier immer auf, auch bei TikTok, WhatsApp und anderen Plattformen gibt es häufig Fake Accounts, die meine Inhalte duplizieren und euch teilweise sogar aktiv anschreiben.
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TR hat mich über neue steuerliche Vorgaben zu den BYD-Bonusaktien informiert:
Bisher:
– Erste Tranche (10:12, Kapitalerhöhung): Einstandspreis 0 EUR, steuerfrei.
– Zweite Tranche (10:8, Bonusaktien): ebenfalls Einstandspreis 0 EUR, steuerfrei.
– Dividende: 4,33596 HKD mit 10 % Quellensteuer.
Neu:
– Erste Tranche (10:12): unverändert, keine Korrektur nötig.
– Zweite Tranche (10:8): neuer Einstandspreis 130,10 HKD (14,50 EUR) → muss versteuert werden → Storno & Neuberechnung.
– Dividende: Quellensteuer wird auf 12,01309 % korrigiert → Storno & Neuberechnung.
Die Anpassungen sollen in den nächsten Tagen erfolgen, aber nicht alle am selben Tag.
Und danke für die Übersicht hier – beruhigend zu sehen, dass man mit dem Chaos nicht alleine ist.