Heute geht es um das Thema KI, also künstliche Intelligenz. KI ist derzeit in aller Munde und Unternehmen wie NVIDIA klettern von einem Hoch zum nächsten. Ob ich das aktuelle Kursniveau der Aktien für gerechtfertigt halte oder ob ich eher der Meinung bin, dass bereits zu viel Wachstum in den Kursen eingepreist ist, möchte ich hier nicht weiter vertiefen. Wo ich mir aber relativ sicher bin, ist, dass KI vieles verändern wird. Nicht nur in unserer Arbeitswelt, sondern auch im Alltag sehr vieler Menschen.
In diesem Beitrag geht es nicht darum, die nächste Gewinneraktie zu nennen oder das Platzen einer möglichen KI-Blase vorherzusagen. Es geht mir lediglich darum zu zeigen, wie man den Trend mit Themen-ETFs abbilden kann und vor allem, wie sich einer dieser ETFs, der Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data, über die Jahre entwickelt hat.
Kaum wiederzuerkennen: die Top 10
Ich habe den ETF bereits im Januar 2021 vorgestellt, also zu einer Zeit, als ChatGPT und andere coole KI-Tools in den letzten Wochen und Monaten auf den Markt gekommen sind. Tatsächlich haben die Entwicklungen der letzten Monate auch die Top 10 des ETF fast komplett verändert. Das einzige Unternehmen, das bereits damals in den Top 10 vertreten war und sich bis heute gehalten hat, ist nicht NVIDIA, Microsoft oder Alphabet, sondern AMD. Generell hat man bei der Betrachtung der größten Positionen Anfang 2021 das Gefühl, dass sich die Definition von KI (und teilweise auch Big Data) und damit die Einschätzung, ob ein Unternehmen ein KI-Unternehmen ist oder nicht, bis heute komplett verändert hat.
Siegeszug von Big-Tech
Während der ETF Anfang 2021 mit 99 Unternehmen im Vergleich zu heute mit 80 Unternehmen breiter aufgestellt war, war auch die Gewichtung der einzelnen Positionen völlig anders. Damals betrug die Gewichtung der Top 10 lediglich 14,8%. In der Zwischenzeit haben die großen Tech-Unternehmen den KI-Markt und damit auch die Top 10 des ETFs übernommen. Heute finden sich unter den Top 5 NVIDIA, Meta, Alphabet, Amazon und Microsoft. Es folgen Salesforce, Apple, AMD, Samsung und Broadcom. Die Top 10 machen heute nicht mehr 14,8% der Gewichtung aus, sondern 52,07%.
Ich denke, man kann an dieser Entwicklung sehr gut sehen, wie sich der Markt für KI und Big Data entwickelt hat. Gleichzeitig ist es immer wieder spannend zu sehen, wie sehr sich ETFs verändern können. Hätte man damals die Top 10 als Einzelaktien gekauft und bis heute liegen lassen, wäre die Performance wahrscheinlich nur ein Bruchteil der Performance des ETFs, der in den letzten zwei Jahren fast die komplette Top 10 ausgetauscht hat.
Alternativen zum Xtrackers Artificial Intelligence and Big Data ETF
Neben dem ETF von Xtrackers bieten auch andere Anbieter wie WisdomTree, L&G und Amundi thematische ETFs im Bereich Artficial Intelligence an. In den letzten drei Jahren war keiner dieser ETFs eine schlechte Wahl. Die Grafik zeigt einen Vergleich der vier ETFs. Im Kampf um die Spitze haben sich jedoch die ETFs von Xtrackers und WisdomTree durchgesetzt und konnten in den letzten Jahren die größten Kursgewinne erzielen. Interessanterweise ist die Performance vergleichbar, obwohl die Top 10 der beiden ETFs deutliche Unterschiede aufweisen. Nur NVIDIA an der Spitze ist in beiden ETFs vertreten. Ansonsten sind die Unternehmen im WisdomTree mit C3.ai, Blackberry, Upstart oder SentinelOne völlig unterschiedlich. Die Top 10 machen hier auch „nur“ 30,54% des Fondsvolumens aus und das bei gleichzeitig weniger Unternehmen im ETF. Hier finden sich nur 62 Unternehmen, während Xtrackers wie bereits geschrieben 80 Unternehmen enthält – diese allerdings mit sehr geringer Gewichtung und entsprechender Übergewichtung in den Top 10.
Daten & Sparplanfähigkeit
Sowohl der Xtrackers als auch der WisdomTree AI ETF sind bei Scalable Capital* und Trade Republic* im Sparpan verfügbar.
Seid ihr in KI-Aktien investiert, plant ihr weitere Investitionen oder lasst ihr auf dem aktuellen Niveau lieber die Finger davon?
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Hi Lisa,
ist doch irgendwie spannend, aber auch langweilig, dass die Top-Positionen inzwischen auf die großen Player zurückgefallen sind: Meta, Alphabet, Amazon, Microsoft, Apple sind ja in fast jedem Tech-Depot/ETF vertreten. Aus meiner Sicht ist das auch nicht besonders verwunderlich, da diese Unternehmen durch ihre Markmacht auch die größten Hebel haben: Training von KI ist teuer und ressourcenintensiv.
AMD und NVIDIA wegen der Chipherstellung sind auch nicht weiter verwunderlich („Schaufelverkäufer“ – ähnliche Gründe für diese Unternehmen gab es ja auch schon im Rahmen des Blockchain-/Crypto-Hypes).
Hi Lisa,
Danke für die Analyse. Die Index Regeln beim Nasdaq wurden vor 1 Jahr angepasst. Früher waren die Aktien gleichgewichtet, jetzt fließt auch die Marktkapitalisierung der Unternehmen mit rein. Größere Unternehmen haben in der Tat mehr Ressourcen, um in dem AI Feld Erfolge zu erzielen.