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Heute gibt es wieder einen Beitrag in der Kategorie Börsenbegriffe und wir widmen uns dieses Mal der Dividende.

Definition

Die Dividende ist eine Ausschüttung an die Aktionäre. Unternehmen die bereits profitabel sind und mehr Gewinn erzielen als sie „benötigen“ (z.B. für Investitionen, Rücklagen, etc.) zahlen dieses Kapital an ihre Aktionäre aus. Die Anleger und Investoren werden also durch die Ausschüttung am Gewinn des Unternehmens beteiligt. Sie ist i.d.R. ein Zeichen dafür, dass ein Unternehmen erfolgreich wirtschaftet und dazu in der Lage ist regelmäßig Gewinne auszuschütten. Stetige Dividenden tragen außerdem dazu bei den Kursschwankungen der Aktien etwas entgegenzuwirken.

„Bereits profitabel sein“ ist natürlich keine Voraussetzung für die Zahlung einer Dividende und es gibt durchaus auch genügend Beispiele von Unternehmen, die es sich „rein an den Zahlen gemessen“ nicht leisten könnten, eine Dividende an ihre Aktionäre auszuschütten. Hier ist es also immer wichtig, nicht eine einzige Kennzahl, beispielsweise eine hohe Dividendenrendite zu betrachten sondern immer das Gesamtbild.

Häufige Denkfehler

Der vielleicht häufigste Denkfehler im Zusammenhang mit Dividenden: Es handelt sich dabei nicht um „geschenktes Geld“. Warum? Die Ausschüttung wird vom Aktienkurs abgezogen. Am Tag nach der Dividendenzahlung wird die Aktie „Ex Dividende“ gehandelt, also abzüglich des ausgeschütteten Betrages.

Die Dividende verursacht also auch immer einen sogenannten Kursabschlag. Der Aktienkurs fällt um den Wert der ausgeschütteten Dividende. Aktien kurz vor der Dividendenzahlung kaufen um „den Gewinn“ zu erhalten und sie dann wieder zu verkaufen macht also keinen Sinn.

Hin und wieder liest man auch den Satz „Dividende ist der neue Zins“. Hier muss man ganz klar sagen: Falsch! Ein Zins ist eine Prämie für Fremdkapital (z.B. eine Anleihe auf Unternehmen oder ein Land), während die Dividende eine Gewinnbeteiligung darstellt.

Die Dividende ist sicher

Klingt fast wie „Die Rente ist sicher“, nicht wahr?

Auch hier muss man ganz klar sagen: Auf die Dividende gibt es keine Garantie! Sie muss also nicht gezahlt werden und kann jederzeit gekürzt oder vollständig gestrichen werden.

Dividendenaktien sind nicht immer und ausschließlich sichere oder solide Unternehmen. Die Dividende alleine betrachtet hat faktisch keine Aussagekraft. Sie muss, wie weiter oben bereits erwähnt, immer im Bezug zum Unternehmen gesehen werden.

Die Dividendenstrategie

Es gibt nicht „Die eine Dividendenstrategie“. Die Strategie und Auswahl der Wertpapiere sind individuell. Die persönliche Strategie kann über die eigenen Ziele definiert werden. Im Artikel „Deine Anlagestrategie finden“ bin ich darauf einmal genauer eingegangen. Zum Thema Dividendenstrategie folgt bald noch ein separater Artikel. Hier werde ich auch auf verschiedene Kennzahlen im Zusammenhang mit Dividendenaktien eingehen.

Habt ihr noch Anregungen oder Gedanken? Kommentiert gerne.

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4 Gedanken zu „Die Dividende“

  1. Hallo Lisa,
    ein Gedanke noch dazu:
    Häufig ist zu lesen, dass eine Dividendenstrategie durch den Kursabschlag am „Ex-Tag“ keinen Sinn ergibt.
    Allerdings wird hierbei die Situation des Anlegers nicht bedacht.
    Gehen wir davon aus, dass jemand in jungen Jahren die Dividendenstrategie wählt, um im Alter seinen Lebensunterhalt davon zu bestreiten (bzw. als Ergänzung zur Rente). Dann lässt sich das durch regelmäßiges investieren und reinvestieren der Dividendenerträge gut erreichen.
    Gehen wir jedoch davon aus, dass die gleiche Person ausschließlich in Werte investiert, die keine Dividenden ausschütten, dann wird er im Alter zwar vermutlich Kursgewinne haben, jedoch helfen diese Buchwerte ihm nicht weiter, um sein Leben finanzieren zu können, ES SEI DENN, dass er die Aktien Stück für Stück verkauft, wodurch er letztlich die Substanz verzehrt.
    Insofern haben Dividendenwerte den Vorteil, dass der Anleger in regelmäßigen Abständen liquide Mittel erhält ohne seinen Bestand verkaufen zu müssen.
    Gehen wir weiter davon aus, dass man im Alter 10 Aktien der Firma XY im Depot hat, die keine Dividenden zahlt. Muss ich nun von meinem Wertpapierdepot leben, da meine Rente nicht ausreicht, so kann ich hier genau 10 mal eine Aktie verkaufen, um das Geld zu verbrauchen, bevor mein Geld weg ist.
    Habe ich mir jedoch seit jungen Jahren ein Dividendendepot aufgebaut, so erhalte ich regelmäßige Dividenden, welche meine Rente aufbessern, OHNE das ich meinen Bestand verzehren muss. Hat auch den Vorteil, dass man den Bestand an seine Kinder vererben kann, welche dann mit einem zusätzlichen Cashflow ihr Leben bestreiten können. Musste ich jedoch meinen Bestand verkaufen, um meinen Ruhestand zu bestreiten, so habe ich letztendlich keinen Wertpapierbestand mehr zum vererben.
    Dies ist zumindest meine Ansicht zum weit verbreiteten Thema „eine Dividendenstrategie macht keinen Sinn“.
    Gruß
    Max

    • Das funktioniert nur, wenn die Aktien im Kurs steigen. Z.B. wenn ein Aktie bei 20 € gekauft wird und das Unternehmen jedes Jahr 0,8€ Dividende ausschüttet, dann ist die Aktie nach 25 Jahren wertlos und man hat sein Kapital mit den Dividenden „aufgezehrt“.
      Das würde aber auch bedeuten, dass das Unternehmen pleite geht und bevor das geschieht, wird das Unternehmen die Dividenden Zahlungen stoppen. In einer Dividenden Strategie wird dann umgeschichtet. Wenn man dann „schlechte“ Aktien auswählt ist das Kapital auch aufgebraucht in der Rente (immer mit Verlaust umschichten).

  2. Sehr wertvoll danke. Noch ein Punkt von mir: Es gibt in DE Aktien bei denen die Steuer bei den Dividenden nicht sofort fällig werden, z.B. Vonovia. Diese werden erst bei Verkauf der Aktie fällig. In dieser Zeit können somit die Dividentenerträge zu 100% reinvestiert werden. Wenn die Divi aus dem steuerlichen Rücklagekonto des Unternehmens gezahlt wird. Wenn das Rücklagenkonto dann leer ist muss man sie aber zahlen, z.b. war das bei der Deutsche Post Aktie so seit diesem Jahr.

Kommentare sind geschlossen.

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