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Ein regelmäßig genannter Kritikpunkt an einem „klassischen“ MSCI World ETF ist die hohe Gewichtung der USA. Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht bestätigen würde, dass die USA das mit Abstand größte und einflussreichste Land in Bezug auf die Kapitalmärkte sind. Eine Gewichtung des Landes von über 65% im MSCI World ist daher nicht überraschend, aber im Vergleich zu den anderen enthaltenen Ländern durchaus hoch. Diese starke Gewichtung resultiert aus der dominierenden Marktkapitalisierung amerikanischer Unternehmen. Derzeit kommen 16 der 20 größten Unternehmen der Welt aus den USA, so dass eine hohe Gewichtung im MSCI World nachvollziehbar ist.

Betrachtet man allerdings andere volkswirtschaftliche Kennzahlen, wie etwa das BIP, so wären die USA zwar immer noch am stärksten, aber nur noch mit knapp 25% vertreten. An dieser Stelle könnte man weiter diskutieren, wie viel Prozent des Umsatzes der in den USA ansässigen Unternehmen tatsächlich in den USA erwirtschaftet werden – aber das soll heute nicht unser Thema sein. Auch nach der letzten Vorstellung des MSCI ACWI IMI ETFs war in den Kommentaren zu erkennen, dass einigen Lesern der Anteil der USA zu hoch erscheint. Aus diesem Grund schauen wir uns heute an, wie man den USA-Anteil in ETFs gezielt steuern kann, etwa mit einem MSCI World ex USA und einer individuellen Gewichtung durch zusätzliche ETF-Bausteine.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Aus den oben genannten Gründen und Überlegungen ist es für manche Anleger interessant, einen MSCI World ETF zu kaufen, der die USA explizit nicht enthält. Ziel könnte dabei sein, den USA-Anteil in ETFs selbst besser steuern zu können, z.B. mit einem MSCI World ex USA und einer selbst gewählten Gewichtung mit zusätzlichen ETF-Bausteinen. Ein solcher ETF trägt dann beispielsweise den Namen „MSCI World ex USA“ und wird derzeit von zwei ETF-Anbietern in Deutschland angeboten: Der Xtrackers MSCI World ex USA UCITS ETF 1C existiert seit dem 6. März 2024 und der Amundi MSCI World ex USA UCITS ETF Acc erst seit dem 3. September 2024. Beide ETFs sind also noch sehr jung, was die Beurteilung der langfristigen Wertentwicklung erschwert. Der Xtrackers ETF konnte seit März ein Fondsvolumen von 332,27 Millionen Euro einsammeln, während Amundi bisher bei rund einer Million Fondsvolumen liegt.

ETF Fakten

Die Struktur der beiden „ex USA“-ETFs ist nahezu identisch. Beide Produkte sind thesaurierend, sie legen die Ausschüttungen der Unternehmen also direkt wieder an. Beide haben jährliche laufende Kosten von 0,15 % (TER) und bilden den zugrundeliegenden Index vollständig ab. Die knapp über 800 Aktien werden also von beiden ETFs vollständig ins Portfolio gekauft. Der Xtrackers-ETF hat seit seiner Auflegung im März eine Rendite von rund 6 Prozent erzielt. Bei Amundi sind es seit September etwas mehr als 1%. Aufgrund des kurzen Zeitraums sind die Renditekennzahlen wenig aussagekräftig, daher gehe ich nicht näher auf sie ein. Stattdessen zeige ich die Struktur der ETFs und mögliche Strategien, in die der ETF gut passen könnte.

Die aktuelle Top 10 des MSCI ex USA

Die aktuelle Top 10 macht insgesamt 12,86 % des gesamten Index aus.

PlatzLogoNameISINGewichtung
1Novo Nordisk Class BDK00624983331,97%
2ASML Holding NVNL00102732151,73%
3Nestle SACH00388633501,33%
4Astrazeneca PLCGB00098952921,24%
5SAPDE00071646001,22%
6Novartis AGCH00120052671,18%
7Roche Holding AGCH00120320481,13%
8Shell PLCGB00BP6MXD841,11%
9LVMHFR00001210141,02%
10Toyota Motor Corp.JP36334000010,93%

Top 10, Stand: 12. Oktober 2024, Logos provided by Parqet*

Die aktuellen Top 10 Länder im MSCI ex USA

Ebenfalls spannend finde ich das Ranking der Top 10 Länder. Interessant ist, wie sich der Wegfall der USA auf die Ländergewichtung auswirkt:

PlatzFlaggeNameGewichtung
1Japan20,28%
2Großbritannien (UK)11,20%
3Kanada10,09%
4Frankreich9,91%
5Schweiz8,96%
6Deutschland7,60%
7Australien6,30%
8Niederlande6,01%
9Dänemark3,58%
10Schweden2,90%

Länder Top 10, Stand: 12. Oktober 2024, Logos provided by Parqet*

Sektoren im ETF im MSCI ex USA

Besonders auffällig an der Sektorverteilung ist, dass der Sektor Informationstechnologie stark mit den USA verbunden ist. Im MSCI World oder auch im MSCI ACWI IMI ist dieser Sektor am höchsten gewichtet. Das verdeutlicht die führende Rolle der USA in diesem Bereich. Europa und andere Industrieländer sind hier leider etwas in den Hintergrund gerückt, auch wenn Unternehmen wie ASML und SAP nach wie vor starke Positionen auf dem Weltmarkt einnehmen.

PlatzIconNameGewichtung
1💰Finanzunternehmen (Financials)21,46%
2🏭Industrieunternehmen (Industrials)16,48%
3🏥Gesundheitswesen (Health Care)12,11%
4🚗Nicht-Basiskonsumgüter (Consumer Discretionary)10,69%
5💻Informationstechnologie (Information Technology)9,40%
6🍔Basiskonsumgüter (Consumer Staples)8,23%
7♻️Grundstoffe (Materials)7,17%
8🔋Energie (Energy)5,61%
9📡Kommunikationsdienste (Communication Services)3,70%
10🏠Immobilien (Real Estate)2,07%

GICS Sektoren Top 10, Stand: 12. Oktober 2024, Quelle: Xtrackers

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Tracking Difference

Die Tracking Difference gibt an, wie stark die Wertentwicklung des ETFs von der des zugrunde liegenden Index abweicht. Da die beiden ETFs von Xtrackers und Amundi noch keine ausreichende Historie aufweisen, gibt es hier noch keine Bewertung. Nach ca. einem Jahr nach Auflage werde ich diese hier ergänzen.

MSCI World ex USA als 1-ETF-Lösung?

Meiner Meinung nach sollte ein Portfolio möglichst diversifiziert sein und den weltweiten Aktienmarkt abbilden. Daher würde ich auf keinen Fall auf den MSCI World ex USA als einzigen ETF setzen. Das Produkt macht eher Sinn, wenn man eine Strategie mit mehreren ETFs verfolgt oder sich beispielsweise auf Stockpicking in den USA konzentriert, so dass man mit dem ETF den Rest der Industrieländer abdeckt.

Eine mögliche Strategie könnte sein, den MSCI World ex USA mit einem ETF auf den S&P 500 zu kombinieren. Sollen auch die Entwicklungsländer einbezogen werden, bietet sich als dritter Baustein ein MSCI Emerging Markets ETF an. Durch die Kombination von S&P 500 und MSCI World ex USA kann man die Gewichtung der USA sehr genau einstellen und ist nicht wie beim MSCI World auf über 65 % festgelegt.

Ebenso wäre es eine interessante Strategie, den ETF mit einem MSCI Emerging Markets ETF zu kombinieren und sich auf die Auswahl von Einzelaktien aus den USA zu konzentrieren, um den US-Anteil im Portfolio abzudecken.
Damit bietet der ETF eine Reihe von Möglichkeiten, in verschiedene Portfoliostrategien integriert zu werden, die bisher so nicht möglich waren. Ich kann daher nachvollziehen, warum Xtrackers und Amundi diesen Schritt gegangen sind und mit einem Fondsvolumen von 332,27 Millionen Euro seit März 2024 zeigt sich, dass der Xtrackers ETF bei den Anlegern gut ankommt.

Meinungen?

Was haltet ihr von diesen beiden relativ neuen ETFs? Könnt ihr euch eine Strategie damit vorstellen oder sind die Produkte nichts für euch? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!

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8 Gedanken zu „MSCI World ex USA“

  1. Hallo Lisa, interessanter ETF, der sicher für manche Leute Sinn machen kann, die die Ländergewichtung selbst bestimmen können. Warum aber der USA Anteil bei der 1 ETF Strategie manche stört, erschließt sich mir nicht, denn wenn die USA mal weltweit „weniger stark“ ist, dann wird das im ETF ja sowieso angepasst. Das ist ja der Vorteil eines ETFs, dass man automatisch immer die starken Unternehmen hat, egal wer gerade vorne ist. Wenn es in 10 Jahren nicht mehr die USA sind, dann wird die Gewichtung im ETF auch anders sein.

    Mich würde interessieren, aus welchen Gründen die Leute hier diesen ETF bevorzugen bzw. wie dann die eigenen Gedanken der Käufer dazu aussehen – vielleicht kommentiert das ja jemand!

    Antworten
    • Moin, mir ist der USA-Anteil zu hoch und der MSCI-World wird von den großen USA-Titeln dominiert und bildet daher nicht mehr die breite Masse ab. Daher finde ich ihn als Beimischung klasse. Hinzu kommt, das Europa aktuell sehr günstig bewertet ist und die USA sehr teuer. Daher verspreche ich mir auch eine bessere Rendite. Das ist aber Nebensache, ich will nicht 70 % USA.

      Antworten
  2. Niemals gegen die USA wetten würde ich sagen solange die USA so dominiat sind.Der grösste Markt sollte auch am stärksten Gewichtet werden und mit Einzelaktionen besteht das Risiko daneben zu liegen um die USA abzudecken.
    Klar nur die Magischen 7 kaufen war gut in den letzten jahren aber ob das in Zukunft so ist weis keiner da auch das Klumpenrisiko groß ist.

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  3. Interessanter Artikel! Finde es spannend, wie der MSCI World ex USA es ermöglicht, die starke Gewichtung der USA zu reduzieren und mehr Einfluss auf die Ländergewichtung zu nehmen. Besonders für diejenigen, die ihre USA-Exponierung eigenständig steuern möchten, scheint das eine interessante Option zu sein. Die Kombination mit einem S&P 500 ETF könnte hier eine gute Strategie sein, um die USA gezielt einzubinden. Ich frage mich nur, ob langfristig die Performance durch den Ausschluss der USA stark beeinflusst wird.

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  4. Hallo Lisa,

    sehr interessanter Artikel, der zum Nachdenken motiviert. Ich fahre eine Mehr-ETF-Strategie + kleinen Anteil Einzeltitel im Portfolio. Sozusagen Core & Satelite – Strategie. Mich würde aber deine/eure Meinung interessieren, wenn man zum klassischen MSCI-World den MSCI-Wd. Ex. USA beimischt? Bzw. mit 3 ETFs: Bsp. 50% MSCI-Wd + 25% MSCI Ex. US + 25% EU-Stoxx 50, um den „Rest der Welt“ – Anteil zu erhöhen. Freue mich auf das Feedback.

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  5. Hallo,

    als Anlage für mich wenig interessant. Und vermutlich ist auch ein ex-US ETF dennoch an die Entwicklung der US-Börsen und der dort gehandelten Papiere gekoppelt. Der Technologie-Lastigkeit (in den MSCI Ws sind ja immer ca. 10 oder mehr % Apple, Microsoft, …) lässt sich vielleicht auch anderweitig begegnen.

    Solche ex-US ETFs gibt es auch durchaus schon länger. Z.B. einen VEU (ISIN US9220427754) von Vanguard mit *** Gold Rating von Morningstar.

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  6. Hallo,

    ich bin gerade dabei von Einzelaktien auf ETF umzustellen und überlege den „ex USA“ mit dem „MSCI USA“ zu einem MSCI World zu kombinieren. Wenn ich beide gleich gewichte habe ich genau 50% USA Anteil und wenn es mal bergab geht und es den gut gelaufenen USA Tech Aktien an den Kragen geht hält sich mein Verlust in Grenzen. Ich kann dann auch jederzeit das Verhältnis von USA zum Rest anpassen oder zum Beispiel immer da nachkaufen wo es gerade „günstig“ ist.

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